Dichtheitsprüfung – wann sollten Sie diese durchführen lassen

Viele Hausbesitzer sind sich nicht sicher, ob eine Dichtheitsprüfung Ihrer Abwasserrohre notwendig erscheint. Immer wieder entstehen Fragen zu diesem speziellen Thema, weswegen wir uns etwas intensiver dazu äußern werden.

Was ist die Dichtheitsprüfung für Abwasserrohre?

Die Dichtheitsprüfung für Abwasserrohre ist ein Verfahren, das verwendet wird, um sicherzustellen, dass Abwasserrohre keine Undichtigkeiten aufweisen. Ziel ist es, die Umwelt und die Gesundheit der Menschen zu schützen, indem verhindert wird, dass schädliche Abwässer in die Umgebung gelangen. Es gibt verschiedene Arten von Dichtheitsprüfungen, wie zum Beispiel:

  • Druckprüfung: Bei der Druckprüfung wird das Rohrsystem mit Wasser oder Luft unter Druck gesetzt und anschließend wird der Druckverlust gemessen. Ein Druckverlust kann auf eine Undichtigkeit im Rohrsystem hinweisen.
  • Dichtheitsprüfung mit Luft oder Wasser: Bei dieser Methode wird das Rohrsystem mit Luft oder Wasser gefüllt und der Wasserstand oder Luftdruck wird anschließend über einen bestimmten Zeitraum gemessen. Bei einem Rückgang des Wasserstands oder Luftdrucks kann eine Undichtigkeit vorliegen.
  • Dichtheitsprüfung mit Rauch: Bei dieser Methode wird in die Abwasserrohre künstlicher Rauch eingeleitet, um Leckagen zu erkennen. Das Rohrsystem wird dann visuell inspiziert und Rauchaustrittspunkte können lokalisiert werden.
  • TV-Inspektion: Bei einer TV-Inspektion wird eine Kamera in das Rohrsystem eingeführt, um den Zustand des Rohrsystems zu untersuchen. So können Schäden und Undichtigkeiten frühzeitig erkannt und behoben werden.

In Deutschland gelten je nach Bundesland unterschiedliche Vorschriften, weswegen eine einheitliche Aussage zur Prüfung und deren Intervalle nicht vorgenommen werden kann.

Welche rechtlichen Vorgaben regeln die Dichtheitsprüfung für Abwasserrohre?

In Deutschland sind die rechtlichen Vorgaben für die Dichtheitsprüfung von Abwasserrohren hauptsächlich in den Landeswassergesetzen der einzelnen Bundesländer geregelt. Hier sind die Anforderungen an die Abwasserentsorgung und damit auch an die Dichtheitsprüfung festgelegt. Achtung: Es gibt durchaus auch verschiedene Regelungen zwischen den Kommunen und Gemeinden in Deutschland.

Die Dichtheitsprüfung ist in der Regel Teil der Kanalprüfung und dient dazu, Undichtigkeiten und Schäden an Abwasserleitungen zu erkennen, um Umweltschäden durch auslaufendes Abwasser zu vermeiden.

Die konkreten Anforderungen an die Dichtheitsprüfung können je nach Bundesland und Kommune unterschiedlich sein, jedoch müssen die Prüfverfahren und -methoden den allgemein anerkannten Regeln der Technik entsprechen. Es gibt verschiedene Prüfverfahren, wie beispielsweise die Druckprüfung, Dichtheitsprüfung mit Luft/Wasser oder Dichtheitsprüfung mit Rauch.

Die Durchführung der Dichtheitsprüfung ist in der Regel Aufgabe des Grundstückseigentümers oder -betreibers, der auch für die Instandhaltung und Instandsetzung der Abwasserleitungen verantwortlich ist. Die Ergebnisse der Dichtheitsprüfung müssen dokumentiert und bei Bedarf den zuständigen Behörden vorgelegt werden. Verstöße gegen die Anforderungen können zu Bußgeldern und im schlimmsten Fall zur Stilllegung der Abwasserleitungen führen.

 

Wie oft müssen muss eine Dichtheitsprüfung vorgenommen werden?

Die Häufigkeit der Prüfung von Abwasserrohren ist von verschiedenen Faktoren abhängig, wie beispielsweise dem Material und Alter der Rohre, dem Grundstückstyp und der örtlichen Regelung.

In der Regel müssen private Abwasserleitungen auf Dichtheit geprüft werden, wenn sie älter als 30 Jahre sind oder wenn es konkrete Hinweise auf Schäden oder Undichtigkeiten gibt. Die genauen Regelungen können Hausbesitzer jedoch in den eigenen Vorschriften der Kommunen nachlesen.

Für öffentliche Abwasserleitungen und Kanäle gelten strengere Vorschriften, die in der Regel in regelmäßigen Abständen geprüft werden müssen. Hier sind die Prüfintervalle in den jeweiligen Landeswassergesetzen festgelegt.

Es ist also empfehlenswert, sich bei den zuständigen Behörden und Fachleuten vor Ort über die konkreten Vorschriften und Prüfintervalle zu informieren, um den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden und Umweltschäden durch auslaufendes Abwasser zu vermeiden.

 

Dichtheitsprüfung der Abwasserrohre beim Altbau: Was ist zu beachten?

Bei der Dichtheitsprüfung von Abwasserrohren beim Altbau sind einige besondere Aspekte zu beachten, um eine ordnungsgemäße Prüfung durchführen zu können:

  • Bestandsaufnahme: Vor der Durchführung der Dichtheitsprüfung sollten alle relevanten Daten zu den Abwasserleitungen des Altbaus erfasst werden, wie beispielsweise Alter, Material, Verlauf und Lage der Rohre.
  • Vorbereitung der Rohre: Vor der Prüfung müssen die Abwasserrohre von Verunreinigungen wie Ablagerungen oder Fremdkörpern gereinigt werden, um eine korrekte Prüfung zu gewährleisten.
  • Wahl des Prüfverfahrens: Es gibt verschiedene Prüfverfahren wie beispielsweise die Druckprüfung, Dichtheitsprüfung mit Luft/Wasser oder Dichtheitsprüfung mit Rauch. Es ist wichtig, das geeignete Verfahren entsprechend der Art und Beschaffenheit der Rohre auszuwählen.
  • Dokumentation: Die Ergebnisse der Dichtheitsprüfung sollten dokumentiert und aufbewahrt werden, um im Falle von Schäden oder Undichtigkeiten nachvollziehen zu können, wann und wo diese aufgetreten sind.
  • Reparatur der Schäden: Falls bei der Prüfung Schäden oder Undichtigkeiten festgestellt werden, müssen diese unverzüglich repariert werden, um Umweltschäden zu vermeiden. Je nach Art und Umfang der Schäden können hierfür unterschiedliche Methoden und Materialien zum Einsatz kommen.

Ist die Dichtheitsprüfung bei Neubauten Pflicht?

Die konkreten Anforderungen an die Dichtheitsprüfung können je nach Bundesland und Kommune unterschiedlich sein. In der Regel muss die Prüfung von einem zugelassenen Fachbetrieb durchgeführt werden, der die Ergebnisse dokumentiert und bei Bedarf den zuständigen Behörden vorlegt. In einigen Bundesländern müssen Neubauten bereits vor dem Einzug des Eigentümers oder Mieters eine Abnahmeprüfung bestehen, bei der auch die Dichtheit der Abwasserleitungen geprüft wird. In jedem Fall ist es empfehlenswert, sich bei Fachleuten vor Ort beraten zu lassen, um eine sachgerechte und rechtlich korrekte Durchführung der Dichtheitsprüfung zu gewährleisten.

 

Wie sinnvoll ist eine Dichtheitsprüfung für Abwasserrohre?

Eine Dichtheitsprüfung für Abwasserrohre ist sinnvoll, da sie dazu beiträgt, Umweltschäden durch auslaufendes Abwasser zu vermeiden und die Gesundheit der Menschen zu schützen. Undichte Abwasserrohre können beispielsweise dazu führen, dass Schadstoffe ins Grundwasser gelangen und somit die Umwelt und die Gesundheit gefährden.

Durch die regelmäßige Überprüfung der Dichtheit von Abwasserrohren können Schäden und Undichtigkeiten frühzeitig erkannt und behoben werden, bevor es zu größeren Umweltschäden oder erheblichen Folgekosten kommt. Auch können durch eine rechtzeitige Reparatur Schäden an Gebäuden oder Straßen vermieden werden. Eine regelmäßige Dichtheitsprüfung kann somit dazu beitragen, langfristig die Umwelt und Gesundheit zu schützen und gleichzeitig Kosten und Aufwand zu sparen.

Nach welchen DIN-Normen werden Dichtheitsprüfungen durchgeführt?

Es gibt verschiedene DIN-Normen, die die Durchführung von Dichtheitsprüfungen für Abwasserleitungen und -kanäle regeln. Hier sind einige Beispiele:

  • DIN EN 1610: Allgemeine Anforderungen an Abwasserleitungen und -kanäle, einschließlich der Anforderungen an die Dichtheit und den Betrieb. Die Norm beschreibt die Prüfverfahren und die Anforderungen an die Prüfausrüstung.
  • DIN 1986-30: Beschreibt die Dichtheitsprüfung an Bestandsleitungen und soll als einfache Prüfung zur DIN EN 1610 herangezogen werden. Die DIN EN 1610 erfolgt mit vorheriger Sichtheitsprüfung (optische Inspektion). Sind keine Schäden oder Deformierungen zu erkennen, kann auf die weitere Prüfung übergegangen werden.
  • DIN 4040-100: Abwassertechnik – Teil 100: Dichtheitsprüfung im Zuge der Generalinspektion von Fettabscheidern. Ein Fettabscheider ist eine Anlage die Fett und ölhaltige Schmutz- und Spülwasser von Fetten und Ölen abtrennt und reinigt.
  • DIN 1999-100: Die DIN-Norm schreibt eine Dichtheitsprüfung im Zuge der Generalinspektion von Abwasseranlagen vor, um die vollständige und einwandfreie Nutzung gewährleisten zu können.

Diese Normen sind wichtige Grundlagen für eine sachgerechte Durchführung von Dichtheitsprüfungen an Abwasserleitungen und -kanälen. Die Einhaltung der Normen gewährleistet eine hohe Qualität und Sicherheit von Abwasserleitungen und -kanälen, die Umweltbelastungen und Gesundheitsrisiken durch auslaufendes Abwasser minimieren.

Dichtigkeit nach DIN EN 1610 bei Neubauten, Mehrfamilienhäusern oder Wohnkomplexen

Die DIN EN 1610 ist eine Norm, die die allgemeinen Anforderungen an die Dichtheit und den Betrieb von Abwasserleitungen und -kanälen festlegt. Die Norm beschreibt unter anderem die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Dichtheitsprüfung und definiert die Prüfverfahren, die bei der Überprüfung der Dichtigkeit angewendet werden müssen.

Die DIN EN 1610 sieht vor, dass Abwasserleitungen und -kanäle so ausgeführt werden müssen, dass sie über die gesamte Länge dicht sind. Die Prüfung der Dichtheit erfolgt in der Regel nach Abschluss der Verlegung und vor dem Einbau von Verbindungsstücken oder Schächten. Die Dichtheitsprüfung nach DIN EN 1610 muss mit einem geeigneten Prüfmedium durchgeführt werden, das je nach Anforderungen des jeweiligen Rohrsystems ausgewählt wird. Die Einhaltung der Anforderungen nach DIN EN 1610 gewährleistet eine hohe Qualität und Sicherheit von Abwasserleitungen und -kanälen, die Umweltbelastungen und Gesundheitsrisiken durch auslaufendes Abwasser minimieren.